Power Down - Zielscheibe USA

4 von 5 (1 Bewertungen)
Inhaltsangabe zu "Power Down - Zielscheibe USA"
Eine teuflische Verschwörung. Das Ziel: die Vernichtung der USA.Eine Bohrinsel im Pazifik wird in die Luft gesprengt, einige Tage später der weltgrößte hydroelektrische Staudamm vor der kanadischen Küste. Durch ihre Zerstörung wird der Strom in den USA knapp. In Politik und Wirtschaft bricht Chaos aus. Doch dies ist erst der Anfang einer beispiellosen Terrorserie …
Der frühere Elitesoldat Dewey Andreas überlebt einen der Anschläge. Er macht sich auf, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Bei seiner Hetzjagd rund um den Globus kommt er einer ungeheuerlichen Verschwörung auf die Spur.
Doch Andreas läuft die Zeit davon. Denn es droht POWER DOWN – der totale Stromausfall.
Ben Coes ist ein literarisches Megatalent in der Tradition von David Baldacci. Sein charismatischer Held Dewey Andreas kann berühmten Kollegen wie Jack Reacher oder Jack Ryan locker das Wasser reichen!
Library Journal: »Ein Buch, das ans Eingemachte geht. Bitter, blutig und brutal. Der Leser schnappt bis zur letzten Seite nach Luft!«
David Morrell: »Power Down ist ein frischer, mitreißender Thriller voller kraftvoller und überzeugender Action. Ein eindrucksvolles Debüt von Ben Coes. Hat mich umgehauen.«
Actionthriller in bester Clancy-Manier
Der Festa Verlag ist in erster Linie ja für seine Veröffentlichungen im Horror-Bereich bekannt. Dass man sich jedoch nicht nur auf dieses Genre beschränken möchte, beweist die “Crime”-Reihe des Verlags, die mittlerweile auf 7. Bände kommt. Ich war also ziemlich gespannt, was mich hier erwarten würde.
Dabei kann man von vornherein sagen, dass Festa offenbar auch in Hinsicht auf die “Crime”-Romane ein glückliches Händchen bewiesen hat, sind die bisherigen Veröffentlichungen doch unter den Fans sehr gut aufgenommen worden. Nach Sichtung von “Power Down” kann ich das in vielen Punkten auch nachvollziehen, denn der Roman kommt mit einem konstant nach oben steigenden Spannungsbogen daher, welcher sich schon direkt vom Start weg zu entwickeln beginnt und sich auch, trotz der relativ weiten Streuung in den Erzählperspektiven, tatsächlich bis zum Finale auf einem sehr unterhaltsamen Niveau bewegt. Coes gelingt es dabei gut, die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Geschehnisse einzufangen und wiederzugeben, wobei natürlich die Passagen, die sich mit Hauptfigur Dewey Andreas beschäftigen, am meisten Drive haben, da sich einfach die actiongeladensten sind.
Charakterlich bekommt man es dabei mit vielen alten Bekannten unter neuen Namen zu tun. Ben Coes’ Held könnte genau so gut Jack Ryan oder Jack Reacher heißen. Ehemaliger Delta Force-Soldat mit entsprechenden Talenten geht aufräumen, so könnte man ihn kurz und knapp umschreiben. Was nun so wirklich bar jeder Innovation ist, funktioniert natürlich auf der anderen Seite im gewählten Genre ziemlich gut, auch wenn die Vergangenheit des Helden nur bedingt angeschnitten wird. Leider muss man bei den Figuren aber auch die eine oder andere unglaubwürdige hinnehmen. So wird man in Power Down zu gegebener Zeit mit einem Vietnam-Veteranen konfroniert, der plötzlich wieder zum Killer wird (SEAL hin oder her, ich kann mir für meinen Teil einfach nicht vorstellen, dass jemand 40 Jahre nach seiner Soldatenkarriere und nach den vorhergehenden Ereignissen noch zu solchen Leistungen in der Lage ist). Hier kann man also sagen, dass Coes gehobenes Mittelmaß abliefert.
Stilistisch hingegen kann man nur wenig bemängeln. “Power Down” ist temporeich und eingängig geschrieben, wobei der Fokus immer wieder von Geheimdiensttätigkeit zu One Man Army-Action wechselt. Besonders die letztgenannten Sequenzen kommen dabei mitunter auch ziemlich hart daher, passen also auf ihre Art gut ins Verlagskonzept. Zudem merkt man Coes an, dass er weiß wovon er schreibt. Soweit es dem Laien nachvollziehbar ist, haben seine Schilderungen grundsätzlich Hand und Fuss. Was mir aber in diesem Werk ziemlich gegen den Strich gegangen ist, war der unreflektierte Umgang mit der Geschichte selbst. Natürlich hat man es hier mit einem amerikanischen Actionthriller zu tun und so war auch mit einer typischen Ladung Patriotismus zu rechnen. Coes treibt es dabei mitunter auch ziemlich auf die Spitze (Zitat: “Du hast dich mit dem falschen Land angelegt!”). So hat man bei der Lektüre oftmals das Gefühl, dass in der Welt des Autoren tatsächlich die Amerikaner gut und die Moslems durch die Bank weg böse sind. Hier hätte ein differenzierterer Umgang sicherlich dem faden Beigeschmack vermieden, der hier und da aufkommt.
Fazit:
Der für mich erste Teil der “Crime-Reihe” aus dem Hause Festa war auf jeden Fall ein gelungener Einstieg. Ein temporeicher Actionthriller, der Freunden von Tom Clancy uneingeschränkt ans Herz gelegt werden kann. Man sollte sich jedoch auf ein recht undifferenziert gezeichnetes Bild von Gut und Böse einstellen und mit dem typisch amerikanischen Patriotismus sowie wenig überraschenden Charakteren zurecht kommen.